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RB Leipzig künftig gegen höherklassige Gegner

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Es gibt so Dinge, über die ärgert man sich, wenn man sie verpasst. So ging es mir gestern, als in Leipzig in der Red Bull Arena das Finale des Wernesgrüner Sachsenpokals stattfand. Nach allem, was ich darüber erfahren habe, muss es ein sehr sehenswertes Spiel zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe mit einem Sieger, der einfach den längeren Atem hatte, gewesen sein.

Ich habe das Spiel verpasst. Das ist schade. Aber es gibt so Dinge, die man perfekt nachlesen kann. Und daraus kann man dann trotzdem eine Betrachtung ableiten. Und genau das werde ich tun.

Zunächst können wir festhalten, dass das Ergebnis seit gestern Abend bekannt ist. Da muss niemand mehr ein großes Geheimnis machen. RB Leipzig spielte gegen den Chemnitzer FC im Wernesgrüner Sachsenpokal 4:2. Das Spiel war allerbestens besucht und wurde auch mit Begeisterung am Radio und im Internet verfolgt. Es hieß am Ende, dass es das Spiel der Spiele gewesen sein soll. Und das glaube ich einfach mal, wenn man sich so Berichterstattung heranzieht.

Für einen regionalen Fußball-Wettbewerb war das Spiel bestens besucht. In der Red Bull Arena waren insgesamt knapp 17.000 Zuschauer, davon etwa 3.000 aus Chemnitz. Die Fanscharen waren von Anfang an hellwach und lieferten einen Rahmen, der sehr würdig für das Fußballfest war. Und he, es ging nicht um das Finale des DFB-Pokals oder ähnliches, sondern “nur” um den Sachsenpokal. Da sind 17.000 Zuschauer im Stadion aller Ehren wert.

Das Spiel wurde auch vom regionalen Radiosender Radio Leipzig übertragen. Es muss sich um recht hohe Einschaltquoten für einen Mittwoch-Abend gehandelt haben. Und RB Leipzig übertrug das Spiel im Fanradio über die eigene Fanseite. Und dort sollen auch noch einmal knapp 12.000 Zuhörer dabei gewesen sein. Alles in allem kann man wohl von 40.000 oder gar 50.000 Zuhörern und -schauern reden. Die Zahlen können aber sehr stark abweichen.

Ich weiß nicht, ob sich die Anhänger der innerörtlichen Konkurrenten von Lok Leipzig, BSG Chemie Leipzig und SG Leipzig-Leutzsch dazu hinreißen lassen würden, wieder aller Welt zu unterstellen, dass die Zuschauer und -hörer alle gekauft worden seien. Ich glaube, so allmählich realisieren es die anderen Fans, dass rund um den RB Leipzig eine Fankultur gewachsen ist. Das liegt nicht am Lemminge-Syndrom, dass quasi alle irgendwem ins Stadion hinterher laufen, weil er das eben macht. Sondern man geht ins Stadion, weil man das gut findet, was da entstanden ist, und weil die Mannschaft einen sehr guten und attraktiven Fußball spielt.

Lange Zeit blieb es in diesem Spiel sehr spannend. Zweimal liefen die Rotweißen einem Vorsprung der Himmelblauen hinterher. Aber man spielte immer auf Augenhöhe. RB Leipzig ging dann aber erstmals nach 80 Minuten mit 3:2 in Führung und baute diese dann noch aus. Und so gewann man gegen einen starken und ebenbürtigen Gegner mit 4:2.

Die Emotionen schäumten noch Stunden nach dem Spiel über. Aber es waren weder Schmährufe auf den Rivalen, noch Beleidigungen des geschlagenen Gegners. Das grandiose Fußballfest erfuhr eine friedliche “dritte Halbzeit”. Keine Auseinandersetzungen, obwohl eine große Rivalität der beiden Vereine besteht, lieferte man sich doch vor zwei Jahren einen spannenden Zweikampf um den Aufstieg in die dritte Liga.

Jetzt muss man die Feierlaune und den Schub aus diesem Spiel möglichst gut mitnehmen, um in der Relegation zu bestehen. Klappt dies auch, werden künftig noch mehr solcher Fußballfeste in Leipzig gefeiert. Verdient hat es die Stadt. Der ehemalige Fußballzwerg wird allmählich wieder zu dem, was dieser großartigen Stadt gerecht wird: Eine Fußballhochburg.

Einen umfangreichen Spielbericht können Sie natürlich auch lesen. Ich kann nicht so tiefgehend darüber berichten, da mir leider die eigene Erfahrung fehlt. Aber der Rotebrauseblogger war dabei und hat sehr anschaulich berichtet. Und in der kommenden Saison wird garantiert wieder gegen höherklassige Mannschaften gespielt, und zwar unter anderem im DFB-Pokal.


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