Irgendwie war es mir klar, dass die Geschichte namens “SG Leipzig-Leutzsch” nur irgendeine fixe Idee ist. Der Verein sollte quasi das Gegenprodukt oder so ähnlich zur BSG Chemie Leipzig werden und nannte sich irgendwie auch noch offizieller Nachfolge-Verein des inzwischen gelöschten FC Sachsen Leipzig.
Schnell wurde aber bekannt, dass das Geld irgendwie nicht reichen würde. Es wurde auch recht schnell klar, dass vieles in Leipzig Leutzsch einfach nur Luftschlösser waren. Und nun gibt es eine sehr interessante Information über den Fußball-Verein, über die man einfach einmal sinnieren muss.
Offenbar hat der Vorstand dieses seltsamen Vereins den Wunsch, dass der Verein selbst nicht mehr “SG Leipzig-Leutzsch” heißt. Irgendwie erhofft man sich durch die Benutzung eines prominenteren Namens mehr Aufmerksamkeit bei potentiellen Sponsoren. Und deshalb will man sich tatsächlich in “SG Sachsen Leipzig” umbenennen. Abstimmen soll man darüber am 31. Mai bei einer ordentlichen Mitgliederversammlung in der Stadt Schkeuditz, im Kulturhaus “Sonne”.
Doch neben einem Wechsel des Vereinsnamens spekuliert man auch auf eine Sonderumlage. Diese soll dem Verein etwas Luft verschaffen. Denn selbst der angeblich so gut dotierte Sponsoring-Vertrag mit einem Hersteller von Solarzellen ändert nichts an der Tatsache, dass der Verein sehr klamm in der Hosentasche ist. Und das chronisch. Überhaupt kommen immer wieder ungeklärte Fragen rund um die Finanzen des Vereins auf. Und so wirklich erhält man keine Antwort darauf.
Ich habe einen sehr interessanten Artikel in der Leipziger Internetzeitung zum Thema gefunden. Und in dem heißt es sehr treffend:
Die angekündigte Sonderumlage hingegen lässt alte Zeiten wieder ins Gedächtnis kommen. Der Vorläufer der SG Leipzig-Leutzsch, der FC Sachsen, ging zwei Mal insolvent, wurde schließlich von Insolvenzverwalter Heiko Kratz liquidiert. Ein hoffnungsloser Patient, dessen Name wie kaum ein Zweiter im sächsischen Fußball für Inkompetenz, Misswirtschaft und Kungelei stand. Charakterzüge, die manch Leipziger längst bei der SG Leutzsch identifiziert haben möchte.
Mir ist nach rund einem Jahr (nicht ganz) der Existenz des Vereins immernoch nicht klar, wie dieser überhaupt funktionieren kann. Und nun ist endgültig klar: Der Verein ist am Ende. Also benennt man sich um und versucht, neue Geldquellen anzuzapfen. Und nach einem Jahr steht man sicher wieder an der gleichen Stelle wie jetzt. Von solchen Dingen können der FC Sachsen Leipzig und Lok Leipzig Geschichten erzählen. Man hätte vielleicht einmal zuhören müssen.
Und jetzt stelle man sich weiter hin und schimpfe auf den RB Leipzig. Ja, es steckt ein großer Konzern dahinter. Aber durch diese Finanzkraft wird nicht nur ein Verein unterstützt, sondern auch ein Internat und eine Sportschule und all sowas gebaut. Noch dazu ist in dem Verein Ruhe, und man kann hoch professionell arbeiten. Und man steht auf dem Sprung in den bundesdeutschen Fußball.
Warum ich jetzt RB Leipzig mit ins Feld geführt habe? Es gab am Anfang von der SG Leipzig-Leutzsch die Mutmaßungen, dass es sich bei dem Verein um einen “Farmclub” der Rotweißen handeln könnte. Und außerdem wurde von den Leutzschern genauso geredet wie vom RB Leipzig: Man sei eine Retortentruppe. Aber die Unterschiede sind klar und deutlich, und beim RB Leipzig gibt es so etwas unprofessionelles und fragwürdiges eben nicht. Daher wird der RB Leipzig auch überleben, die SG Leipzig-Leutzsch / SG Sachsen Leipzig / FC Gänseblümchen West (oder wie sich der Verein auch immer nennen will) wird verschwinden.