Ja, der deutsche Fußball soll sich wirklich einmal zusammenreißen. Jetzt kommt der RB Leipzig. Und zwar mit stolz geschwellter Brust. Und wenn es nach den Worten der Zeitung WELT geht, dann noch mit viel mehr. Man könnte glauben, die schreiben da über mafiöse Strukturen.
Der RB Leipzig, Meister der Regionalliga Nordost, zeigt heute Abend mal seine Dominanz und verbreitet Angst und Schrecken. Heute Abend wird das Stadtderby zwischen RB Leipzig und Lok Leipzig stattfinden. Geht es nach den Blaugelben aus dem Leipziger Südosten, dann hat man es bei dem Vorzeigeclub vom Cottaweg mit dem personifizierten Satan zu tun.
Es ist ja nichts wirklich neues, dass beim Probstheidaer Verein der RB Leipzig immer mal wieder mit Rattenball und dergleichen bezeichnet wird. Dabei ist es eigentlich unerheblich, ob das Ganze aus den Reihen des Vereins oder von beauftragten Fans oder sonstwem kommt. Man findet solche Äußerungen immer wieder in offiziellen Auftritten des Vereins.
Und jetzt kommt die Springer-Weltpresse daher. Hierzu muss ich mich erst einmal entschuldigen: Aufgrund der Tatsache, dass der Springer-Verlag das Leistungsschutzrecht für Presseverlage maßgeblich mit gefordert hat, ist es mir unmöglich, auf die WELT zu verlinken. Dort hat sich nämlich Lars Wallrodt wortreich über den RB Leipzig ausgelassen. Soweit hat es ein Regionalliga-Verein also inzwischen geschafft: In die europaweit gelesene Presse. Alle Achtung.
Da ich die WELT nicht zitiere, muss ich mir behelfen. Und zwar hat der RoteBrauseBlogger diesen Bericht auch gesehen und wie folgt darüber seine Meinung kund getan:
Und wirklich, irgendwie ist die WELT in die unterste Kategorie abgerutscht. Sie schreibt doch ernsthaft davon, dass der Leipziger Fußballverein “Horror für die Traditionalisten” sei. Das mag zwar sein, aber darüber werde ich doch nicht die WELT befragen.
Durch eine solche Berichterstattung wird das Bild des RB Leipzig nicht gerade realistisch gezeichnet. Aber Werbung kann man trotzdem in unüberschaubarer Größe unterbringen und Klickstrecken mit Fotos als Klickvieh generieren. Wie viel Wahrheit in solcher Berichterstattung dann steckt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Jedenfalls ist die WELT mithin noch um einiges uninteressanter geworden, als sie eh schon ist. Der Verein polarisiert, richtig. Aber der Verein ist nicht der Satan. Also kann man auch wirklichkeitsnah berichten. Wie wäre das, WELT?