Vierte Liga war schön,
Zeit für uns zu geh’n.
So war es lange Zeit in der Arena von Lotte im Nordwesten Deutschlands zu hören. Die Fans von RB Leipzig sangen Ihre Fußballer in die Dritte Liga. Aber es war kein Selbstläufer. Der RB Leipzig hat die Hölle von Lotte erfolgreich überlebt.
Die Rotweißen aus der Gründungsstadt des Deutschen Fußballbundes fuhren in die Tecklenburger Provinz. Irgendwo im Nirgendwo treibt ein Verein sein Unwesen, der so etwas wie der Schrecken der Regionalliga ist. Und man fuhr dorthin mit einem 2:0 Vorsprung im Rücken.
Aber das Spiel sollte keine 90 Minuten, sondern geschlagene 120 Minuten plus Nachspielzeit dauern. Über Lotte lachte die Sonne. In Leipzig schüttet es wie aus Eimern. Aber das ist allen heute ziemlich egal. Denn nachdem der RB Leipzig am Ende der regulären Spielzeit 2:0 zurücklag gegen einen bärenstarken Gegner, holte man in der Nachspielzeit noch den Ausgleich. Und damit stieg man nun im dritten Versuch in die so sehr ersehnte Dritte Liga und somit in den Profifußball auf.
Es war ein spannendes, ein hitziges, ein zerfahrenes Spiel. Ein Spiel, wie es nur eine Relegation bringen kann. Und am Ende hat die bessere Physis gesiegt. RB Leipzig ist unterm Strich der verdiente Sieger der beiden Spiele.
Der Verein ist in sich zusammengewachsen. Es ist ein Zusammengehörigkeitsgefühl festzustellen. Fans, Spieler, Verantwortliche, alle halten zusammen. Wer hier immernoch von einem Kunstprodukt redet, der hat die Welt immernoch nicht verstanden. Und herzlos ist das alles nicht, sondern typisch Fußball.
Ich möchte mal kurz zum Thema Kommerz etwas loswerden. Man redet ja vom RB Leipzig als “Scheiß Kommerz”. Aber sorry, die kleine Arena mitten im Nirgendwo hat richtig vor lauter Werbung getrieft. Es gibt dort z.B. keine vierte Zuschauertribüne, sondern stattdessen eine baumhohe Werbewand. So etwas ist nicht weniger Kommerz. Also ich finde, solche Diskussionen können wir bleiben lassen.
Und noch ein Wort zu der Relegation. Die Sportfreunde Lotte waren ein ebenbürtiger Gegner. Und einem solchen hochklassig spielenden Verein muss es vergönnt sein, ebenfalls aufzusteigen. Der größte Schwachsinn in dem Zusammenhang ist nun, dass dem kleinen Verein aus dem Tecklenburger Land dies nun verwehrt bleibt. Diesen Unsinn versteht niemand.
Jetzt geht es in die Dritte Liga. Und die Fans werden den Verein aus der Messestadt weiter treiben. Es wird nicht immer so souverän weitergehen, dass man nicht ein Ligaspiel verliert. Aber eine solche Entwicklung muss gefeiert werden. Und das macht der Verein mit seinen Fans.
Soweit zum Kommerz. Soweit zur Relegation. Bilder und weitere Berichte werden wir im Laufe der nächsten Stunden unter anderem im RoteBrauseBlog finden.