Gerade habe ich noch über einen sehr lesenswerten Blog in Sachen RB Leipzig, nämlich den Rotebrauseblogger, geschrieben, schon muss ich mich direkt auf ihn beziehen und eine sehr seltsame und eigentlich schon dumme Aktion von RB Leipzig kommentieren.
Es handelt sich um das Thema Ticketpreise für Heimspiele in der Red Bull Arena. Was sich da der Verein erlaubt hat, löste einen gewaltigen Sturm der Entrüstung – einen Shitstorm – aus.
Ich hatte mir vorgenommen, ernsthaft über eine Dauerkarte nachzudenken. Auf jeden Fall wollte ich mir des öfteren Heimspiele des bislang sehr sympathischen Vereins anschauen. Leider muss ich da meine Gedanken neu sortieren. Ich denke, da bin ich nicht allein, wenn man so die Reaktionen im Internet beobachtet.
Ohne jetzt näher auf die Details einzugehen, muss man kurz und knapp konstatieren: Die Ticketpreise werden teilweise verdoppelt, die Kosten für Dauerkarten für eine Familie können sich durchaus verdreifachen, Ermäßigungen für Studenten, Rentner etc. fallen einfach mal weg. Aber der VIP-Bereich wird ausgebaut.
Nein, Leute, so geht das nicht. Hat sich der Verein durch die grandiose Saison 2012 / 2013 viel Sympathie in der Stadt und im Umland erarbeitet, ist diese mit dieser einen Aktion mit sofortiger Wirkung verpufft. Da helfen auch keine nachträglich veröffentlichten Beschwichtigungen. Man hätte vor Veröffentlichung der Preise die Sachen, von denen da die Rede ist, durchführen sollen. Man hätte vorher mit Fans, Fanclubs reden sollen. Man hätte die Preise, die z.B. der Chemnitzer FC für Heimspiele verlangt, vorher vergleichen sollen. Man hätte ganz einfach…
So ist ein Shitstorm unausweichlich gewesen. Und es ist kein Wunder, warum viele Fans nun keine neue Dauerkarte kaufen werden. Es ist völlig normal, dass man dem Verein nun den Rücken kehren wird. Dumm gelaufen? Ich denke, wenn man feinfühliger vorgegangen wäre, wäre das alles vermeidbar gewesen.
Jeder hat Verständnis dafür, dass in der Dritten Liga völlig andere Preise gelten als in der Regionalliga. Die Kosten sind da schlichtweg auch höher. Ein moderater Aufschlag auf die bisherigen Preise wäre durchaus nachvollziehbar und in Ordnung gewesen. Aber diese Entwicklungen, also Preisverdopplung und Streichung von Ermäßigungen, die trägt kein Fan mit.
Wenn da mal nicht der RB Leipzig in der kommenden Saison in einem leeren Stadion spielt. Die Leipziger lassen sich nun einmal nicht veralbern. Das haben sie lang genug mit den so genannten Traditionsclubs mitgemacht. Und den Leipzigern zieht man auch nicht einfach so das Geld aus der Tasche. Darum wird das nichts mit dem Ziel von 20000 Heimspiel-Zuschauern, die Sportmanager Ralf Rangnick proklamiert hat.
Wenn Sie genau wissen wollen, warum ich dem RB Leipzig eine Gesichtspalme verleihe, dann lesen Sie einfach mal den sehr ausführlichen Artikel beim Rotebrauseblogger. Und egal wie der Verein jetzt die Wogen zu glätten versucht, er hat gewaltig an Ansehen eingebüßt, was man aufgrund der Vereinsstruktur mühsam seit 2009 aufgebaut hat. So etwas ist dumm. So etwas ist unnötig. Und so etwas tut Leipzig nicht gut.