Es war ein dreckiger Sieg, es war ein glücklicher Sieg. Aber es war eben ein Sieg. Und unterm Strich war er auch verdient. Der Auswärtstrip an die deutsch-österreichische Grenze hat sich unterm Strich gelohnt. Ich habe mal einen kurzen Eindruck zum Drittligaspiel SV Wacker Burghausen gegen RB Leipzig.
Ich habe mir das 150. Pflichtspiel der RB Leipzig Vereinsgeschichte per Livestream des Bayrischen Rundfunks angesehen. Der Kommentator war seltsam eigenbrödlerisch unterwegs. Fast hätte man meinen können, der SV Wacker spielt gegen irgendeinen Kreisligisten. Er hat sich auch sehr lokalpatriotisch verhalten. Und er fand den stellenweise sehr eigenwillig entscheidenden Schiedsrichter richtig gut. So viel zum Kommentator.
Das kleine Stadion des SV Wacker Burghausen, übrigens eine alte Herzogstadt im Landkreis Altötting in Oberbayern, mit 10000 Plätzen, wovon vielleicht ein Drittel besetzt war, bot wahrscheinlich eine heimelige Atmosphäre. Laut Twitter sollen von den vielleicht 3000 Zuschauern rund 400 für den RB Leipzig dabei gewesen sein, davon auch einige aus dem geografisch nahen Salzburg.
Das Spiel an sich war eine sehr zerfahrene Partie. Nach rund einer Viertelstunde stand es 1:1. Für den RB Leipzig zog Kapitän Daniel Frahn unhaltbar aus 20 Metern ab. Kurz drauf glich aber der Burghausener Schröck aus. Darauf folgte ein wildes Hin-und-her mit vielen Fouls, Nickligkeiten und Unterbrechungen.
Das gipfelte in einer hinterfragenswerten Entscheidung des Schiedsrichters. Auf dem Weg zum Strafraum kam der für Burghausen spielende Ex-Hallenser Hauk zu Fall. Es soll ein Foul gewesen sein, aber anderswo wurde so etwas auch schon mal laufen gelassen. Dumm nur, dass der Leipziger Tobias Willers letzter Mann gewesen ist und deshalb die rote Karte sah.
Es ging weiter mit vielen Fouls und Unterbrechungen. Chancen hatten – wenn überhaupt – die in Unterzahl spielenden Leipziger. Es sah schon alles nach einem Remis aus, und es kam zur Nachspielzeit. Torwart Coltorti bugsierte den Ball weit nach vorn, Frahn brachte von der Burghausener Grundlinie aus Morys ins Spiel, und der passte auf den blitzschnell herbeigeeilten Kaiser, der dann glücklicherweise einlochte.
Das Spiel wurde nicht mehr angepfiffen. Somit hat der RB Leipzig in der bayrischen Provinz glücklich, aber verdient gewonnen. Die rote Karte war unnötig, so wie auch die vielen Fouls auf beiden Seiten. Aber auch ein dreckiger Sieg ist ein Sieg. Ein Sieg zum Abhaken. Einen ersten Spielbericht zum Spiel gibt es übrigens bei den RB Fans zum Nachlesen.