Der aktuelle Nachrichten-Feed von Henning Uhle - Beobachtungen von der Fensterbank und Anleitungen für Leute
Man sieht, dass die Medien und die Experten und andere Fußball-Vereinigungen nicht müde werden, auf den RB Leipzig einzudreschen. Da werden Diskussionen vom Zaun gebrochen, bei denen man merkt, dass man sich noch im Sommerloch befindet. Und wieder einmal zeigt sich, dass die ausnahmslos westlichen Vereine der Deutschen Fußball-Liga GmbH dem Emporkömmling aus Leipzig nicht die frische Luft gönnen können.
“Dieser Red Bull Verein aus diesem… diesem… diesem Leipzig” – Dieses Stammeln habe ich noch im Ohr. Es stammt vom ehemaligen Sportdirektor der von Audi, der Deutschen Telekom und der Allianz Versicherung gestützten Fußball-AG namens FC Bayern München. Nein, lieber Herr Nerlinger, der Verein heißt nicht “Red Bull Verein”, sondern “RB Leipzig”. Und, lieber Herr Nerlinger, dieser Verein ist ein Verein und keine Fußball-Aktiengesellschaft.
Man hat ja auf Biegen und Brechen versucht, die Tür zur Zweiten Bundesliga für RB Leipzig zuzuschlagen. Und man musste missbilligend zugeben, dass das nicht geklappt hat. Also braucht man nun neues Futter. Ehrlicherweise muss man aber zugeben, dass die beiden Partnervereine FC Red Bull Salzburg und RB Leipzig die Statuten wirklich bis zum Rand ausloten. Aber sie arbeiten nach wie vor getreu der Statuten und somit nicht in einer Grauzone, wie irgendwelche Vereinsverantwortliche irgendwelcher Aktiengesellschaften (welch Widerspruch!) immer wieder behaupten.
Nun hat also RB Leipzig Massimo Bruno verpflichtet. Die Beträge an Fantastillionen kennen da in den Gazetten keine Grenzen. 9 Millionen, 7 Millionen, 5 Millionen Euro Ablösesumme für den 20 Jahre alten belgisch-italienischen Mittelfeldspieler. Das allein war schon Kritik genug. Und dann wagen sich die “Dosenclubs” auch noch, den Spieler von Leipzig nach Salzburg zu verleihen, so wie sie es auch schon mit Marcel Sabitzer getan haben. Ein Affront gegen den Profi-Fußball.
Man bedenke aber die unglaublichen Gelder, die Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04 oder wer auch immer auf den Tisch legen, den Transfermarkt damit leer kaufen und die gekauften Spieler sofort weiter vermieten. Da kommt kein Wort der Kritik. Klar, es sind ja Aktiengesellschaften von Vereinen. Und die Vereine dahinter sind angeblich “natürlich gewachsen” und nicht aus dem Boden gestampft worden. Im Falle von Bayern München darf das natürliche Wachtum zumindest zeitweise bezweifelt werden.
Nun ist also der Bruno-Deal gelaufen. Das von allen Seiten bestätigte Top-Talent kam vom RSC Anderlecht, dem belgischen Meister. Er unterschrieb bei RB Leipzig und wurde – wie gesagt – nach Salzburg verliehen. Wow, war das eine Aufregung! Aber er soll sich eben entwickeln. Massimo Bruno hat immer betont, dass zu seinen Karriereplänen auch RB Leipzig dazu gehören würde. Was soll dann also das Geschrei?
Mal abgesehen davon, dass Bruno momentan nur Ergänzungsspieler in Salzburg ist, aber man sollte sich einfach mal entspannen. Insofern ist der Artikel bei Sport1 relativ tendentiös. Wie gesagt: “Dieser Red Bull Verein aus diesem Leipzig” – solche Äußerungen sagen in meinen Augen alles aus. Schön zusammengestellt hat übrigens auch der Rotebrauseblogger einige Wortmeldungen zum Bruno-Aufreger.
Man kann zusammenfassend feststellen: Ja, RB Leipzig reizt die Statuten immer bis zum Rand aus. Ja, Themen wie Financial Fair Play müssen überdacht werden. Aber RB Leipzig verhält sich nicht unlauter. Alle anderen Vereine und Aktiengesellschaften verhalten sich mindestens genauso. Da es sich dann aber um Vereine der veralteten Bundesländer handelt und RB Leipzig aus dem angeblich so wilden Osten kommt, muss man das eben bekämpfen. Man will eben unter sich bleiben. Nicht wahr?
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Der Artikel RB Leipzig – Diskussionen um Massimo Bruno erschien zuerst hier: Henning Uhle.