Der aktuelle Nachrichten-Feed von Henning Uhle - Beobachtungen von der Fensterbank und Anleitungen für Leute
Ach ja, die Lok. Der 1. FC Lokomotive Leipzig, die blaugelbe Loksche aus dem Südosten Leipzig, die macht ja immer wieder von sich Reden, wenn es darum geht, dass ein Verein am wirtschaftlichen Kollaps entlang schrammt. Nun aber wird wohl alles gut, oder so. Denn Lok Leipzig hat einen neuen Hauptsponsor. Der alte ist ja abgesprungen, nachdem der Vertrag ausgelaufen war und der Verein sportlich abgestiegen war.
Franz-Josef Wernze, Chef der weltweit tätigen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ETL, hat einen Sponsoring-Vertrag mit Lok Leipzig geschlossen. Um wie viel Geld es dabei geht, wurde nicht bekannt gegeben. Und nun erzählt man sich, dass das eine Bauchentscheidung von Wernze war, weil der ja ein großer Fußball-Fan ist.
Nun ja, OK. Er ist ein Wegbegleiter von Lok-Trainer Heiko Scholz und bezahlt auch schon seit dessen Amtsantritt bei Lok sein Gehalt. Nun wird die Firmen-Webseite der ETL, die felix1.de, auf den Trikots beworben und auf die Ärmel der Trikots oder auf die Hosen kommt dann noch ETL als Schriftzug. Man will mit Lok schnellstmöglich wieder aufsteigen und dann längerfristig in den bezahlten Fußball – also mindestens 3. Liga – kommen.
Aber ernsthaft: Was ist denn das für eine geschäftliche Beziehung? Lok hat immer wieder Geldprobleme. Immer wieder kommt es fast zur Pleite. Nahezu im Jahrestakt vergaloppiert man sich mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Es kam sogar 2003 zur Vereinsneugründung, weil der Vorgängerverein VfB Leipzig auch schon mit Geld so seine Schwierigkeiten hatte. Und jetzt hat man Steuerberater und Wirtschaftsprüfer als Haupt-Geldgeber?
Das sieht irgendwie so aus, als ob ein Veganer Werbung für einen Schlachthof machen würde. Auch in den Kommentaren unter diesem Artikel im Sportbuzzer der LVZ sieht man das eher skeptisch. Es sieht auch so aus, als vermutet man, dass ETL gewaltig an Ansehen verlieren könnte, sollte das Experiment mit Lok schief gehen. Es wird gar die Vermutung geäußert, dass ETL bei Lok eine ähnlich dominante Rolle einnehmen könnte wie Red Bull beim Stadtrivalen RB Leipzig.
Nun ja, das ist auf jeden Fall alles Spekulation. Inwieweit sich der vor knapp 11 Jahren neu gegründete Verein von ETL in die Karten schauen lässt, kann man nur vermuten. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass ETL schon einiges an Mitspracherecht haben wird. Ob das den Fans genehm ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Warten wir also mal ab, was passiert. Vielleicht ist das ja auch alles ein ziemlich guter Deal für beide Parteien. Wer weiß?
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Der Artikel Ein interessanter neuer Hauptsponsor bei Lok Leipzig erschien zuerst hier: Henning Uhle.