Der aktuelle Nachrichten-Feed von Henning Uhle - Beobachtungen von der Fensterbank und Anleitungen für Leute
Wie ich Ihnen vergangene Nacht erzählt habe, war ich ja in der Red Bull Arena zum DFB-Pokalspiel zwischen RB Leipzig und dem FC Erzgebirge Aue. Nun möchte ich noch ein paar Worte nachliefern. Denn es war schon komisch, was da alles so zum Spiel erzählt wurde. Ich drösle das mal ein bisschen auf.
Wenn man sich so in der ARD umschaut und so liest, hört und sieht, was da so zu dem Spiel abgesondert wird, dann kann man durchaus denken, dass RB Leipzig sehr schlecht gespielt hat. Es soll eine schwache Vorstellung gewesen sein. Und Aue hatte wohl nur Pech. Sicher hätte das Spiel auch ganz anders ausgehen können, aber dem war nun einmal nicht so. Der Kommentar in der Spielzusammenfassung war aber viel zu einseitig erzählt, als dass man hier einen objektiven Bericht erwarten darf.
Objektiver war da schon der Rotebrauseblogger. In seiner unnachahmlichen Art hat er wortreich das Spiel nacherzählt. Er sah Erzgebirge Aue durchaus auf Augenhöhe mit den Rasenballern. Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit und einem sich einigelnden Gegner in der Verlängerung geht der Sieg für RB Leipzig seiner Meinung nach in Ordnung. Ich sehe das prinzipiell genauso. Es war ein packender Fight in Leipzig. Nur sah ich die Zorniger-Truppe durchaus mehr im Vorteil als der Rotebrauseblogger.
Die LVZ wiederum sah in RB Leipzig lange Zeit den verdienten Verlierer. Naja, so schlimm waren sie ja nun tatsächlich nicht. Das Einzige, was man ihnen vorwerfen konnte, war die Chancenverwertung. 10 oder 11 Eckbälle für Leipzig, 2 für Aue, dreimal so viele Torschüsse für die Leipziger, mehr gewonnene Zweikämpfe – all das spricht eine deutliche Sprache und zeigt nicht, dass RB Leipzig letztendlich verdient verloren haben könnte. Bloß gut, dass es nicht dazu kam.
Passend dazu ein Kommentar in der Leipziger Internetzeitung: Dort heißt es, dass die RB-Spieler rannten, was die Lunge hergab, und auch die Brechstange auspackten. Power Play, vor allem in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit. Und genau so sah das im Stadion auch aus. Und die Nachrichtenseite stellt fest, dass dann die Zorniger-Mannen ihrer Favoritenrolle gerecht wurden.
Der Kicker meint, dass der FC Erzgebirge Aue vor allem seinen vergebenen Chancen nachtrauern dürfte. Und das stimmt ja auch. Die paar Mal, in denen die Veilchen vor dem Coltorti-Tor aufkreuzten, waren sie kreuzgefährlich. Man kann sagen, wenn das Eigentor von Lukas Klostermann nicht gekommen wäre, hätte sich ein anderes Spiel entwickeln können. Und dann wären bei besserer Chancenausbeute beider Teams noch mehr Tore als die gefallenen vier Stück drin gewesen.
Und ich noch einmal zu meiner Rückfahrt: Ich meinte ja, dass es merklich still in der Straßenbahn war. Wahrscheinlich war das in anderen Bahnen gestern Abend anders, wie ich so mitbekam. Es gibt sie also, die RB-Leipzig-Fan-Feierbiester. Und zum Spiel kann man sagen: Für mich war RB Leipzig klar besser. Sie hätten eher alles klar machen müssen. Aue kam nur in Form von Überfällen zum Zug. Und Daniel Frahn wird sich wohl weiter um eine neue Philosophie kümmern dürfen, möchte er weiter mitspielen.
Der Artikel RB Leipzig gegen FC Erzgebirge Aue: Nachklapp erschien zuerst hier: Henning Uhle. (C) by Henning Uhle. Unautorisierte Vervielfältigung verboten. / Unauthorized duplication prohibited.